Als ich nach einem Namen für diesen Blog gesucht habe, kam mir die Idee relativ schnell. Als ich bei meiner Hausärztin angefangen habe, über meine 3. depressive Episode (so nennt man es fachlich) zu sprechen, beschrieb ich ihr, dass ich es nicht mehr schaffen würde, die dunklen Wolken aus meinem Kopf zu vertreiben oder wegzuschieben. Und nachdem ich Termine mit einer Freundin innerhalb kurzer Zeit zum wiederholten Male durcheinander gebracht habe, entschuldigte ich mich mit den Worten, dass es mir leidtäte, aber ich wäre gerade etwas wolkig im Kopf. Und so ist es fast jeden Tag, seitdem es wieder losging.
Es sind nicht immer nur dunkle Wolken. Aber eben sehr viel häufiger als bei normal funktionierenden Menschen. Die Palette reicht von klar, über diesig, nebelig, leicht bewölkt, bis hin zu schwarzen Gewitterwolken, und am Ende tiefe Dunkelheit. Eine Astrologie- Kollegin und gute Seele hat mal in einem anderen Zusammenhang folgende Beschreibung gegeben, die ich für mich sehr treffend fand. Sie beschrieb es so: „Das ist, als hätte Dich jemand in ein Schlauchboot gesetzt, Dich aufs weite Meer hinausgeschoben, sodass Du nicht mehr weißt, wo Du bist, weil Du kein Land mehr siehst. Und zur Krönung hat man* noch das Licht ausgemacht!“ Gut, erwischt…Sie sagte „…hat *die Sau auch noch das Licht ausgemacht!“
Merke:
Ironie, Sarkasmus und Überspitzung, sind Stilmittel eines depressiven Menschen, um vom eigentlichen Gemütszustand abzulenken. Und manchmal, also häufig, nein – nahezu immer, beschreibt er damit doch die Wahrheit.
Hier findest Du Infos zu mir, und was mich bewegt hat, diesen Blog zu schreiben. Um meine Texte nicht zu verhunzen, sieh es mir nach, dass ich nicht anfangen werde zu gendern. Ich habe Wichtigeres zu schreiben. Lese- oder Medientipps findest Du unter Kompass (für Mobilnutzer als Menü angezeigt). Zu wichtigen Telefonnummern und Hilfsangeboten kommst Du hier.
Hier unten sind meine Beiträge zu finden. Ich möchte die unterschiedlichen Facetten der Erkrankung aufzeigen, und werde regelmäßig neue Beiträge verfassen. Also schau mal unter Kontakt, ob Du etwas beitragen möchtest.
Und jetzt soll es genau hier auch damit losgehen:
- Mein Alltag, oder „Mama, bist Du immer noch traurig?“Aktuell bin ich wie eine leere Cola-Dose: Ich glänze nach Außen, habe die ein oder andere Beule, die man sieht, aber nicht weiter schlimm. Innen bin ich hohl, nüchtern, neutral, regungslos und l e e r.
- Meine Episoden – Teil 3 …to be continued…Und wenn die Seele nicht gehört wird, bittet Sie den Körper zu reagieren. Und das tat mein Körper. Es war wie ein alter Freund, der sich auf die Bettkante setzte, mir auf die Schultern klopfte und sagte: „Da bin ich wieder. Hast Du mich vermisst?“
- Meine Episoden – Teil 2Ich wollte von ALLEM weg. Dahin, wo mich niemand kannte. Ich wollte nicht mit belasteten Augen und vorgefertigten Meinungen gesehen werden, sondern ohne mich verstellen zu müssen dort aufgenommen werden.
- Meine Episoden – Teil 1Die ersten Medikamente in Form von Johanniskraut Kapseln wurden Teil meines Lebens. Und ich begann meine ersten kostenlosen Therapiesitzungen bei der Diakonie, die ich mir heimlich organisierte.